„mobiREM“: Steiermark ermöglicht Remobilisation zu Hause

Pressemitteilung

Das Pilotprojekt „mobiREM“ wird auf die gesamte Steiermark ausgeweitet und von mehreren TrĂ€gern gemeinsam umgesetzt. Im Oktober 2023 erfolgt der Start mit Graz, Graz-Umgebung, Voitsberg, Deutschlandsberg und Bad Radkersburg.

v.l.n.r: Dr. Lisa Klasnic-Mistiloglou (LKH Graz II); Stv. Ärztlicher Direktor KH der Elisabethinen Univ.-Doz. Dr. Vinzenz Stepan, MBA; Ärztlicher Leiter GGZ Priv.-Doz. Dr. Walter Schippinger, MBA; ÖGK Landesstellenausschuss-Vorsitzender Ing. Josef Harb; SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz; GesundheitslandesrĂ€tin Dr.in. Juliane Bogner-Strauß; Gesundheitsfonds-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Mag. Michael Koren und KAGes-Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stark © Land Steiermark/Robert Binder

mobiREM steht fĂŒr mobile geriatrische Remobilisation. Das Angebot richtet sich an Ă€ltere, multimorbide Menschen, die nach einem Akutereignis, wie zum Beispiel einer schweren Infektion, einem Unfall oder nach einer Operation, UnterstĂŒtzung zur Verbesserung ihrer Beweglichkeit benötigen. Seit 2017 wurde mobiREM von der KAGes als Pilotprojekt am LKH Graz II, Facharztzentrum Hörgas umgesetzt, nun startet der Ausbau zum steiermarkweiten Versorgungsmodell. In der ersten Ausbaustufe sind die KAGes, das Krankenhaus der Elisabethinen und die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz beteiligt. Die Finanzierung erfolgt durch den Gesundheitsfonds Steiermark und die Österreichische Gesundheitskasse.

Mehr Komfort fĂŒr Patient*innen und Angehörige

© Adobe Stock/Rido

Das mobiREM-Team, bestehend aus Ärzt*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen und Sozialarbeiter*innen, kommt zu Patient*innen nach Hause. Ein*e Koordinator*in kĂŒmmert sich zudem um die organisatorischen Belange. Ziel ist es, Patient*innen nach Akutgeschehen durch engmaschige Betreuung auch ohne einer stationĂ€ren Remobilisation zuhause ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Der Alltag wird zum Übungs- und Trainingsfeld, wobei ein Hauptaugenmerk auf die Erhaltung der SelbstĂ€ndigkeit gelegt wird.

Zuweisung durch Ärzt*innen

Die Zuweisung zur mobiREM erfolgt durch niedergelassene Ärzt*innen oder durch die behandelten Ärzt*innen im Krankenhaus. Nach einer EinschĂ€tzungsuntersuchung (Assessment) werden gemeinsam mit den Patient*innen die Therapieziele definiert. In einem Zeitraum von rund sieben Wochen werden die Patient*innen dann zuhause therapiert und beraten. Die Behandlungen werden in den normalen Tagesablauf integriert und das soziale Umfeld eingebunden. mobiREM stellt ein ergĂ€nzendes Angebot dar, die basismedizinische Versorgung verbleibt bei den HausĂ€rzt*innen.

Dreistufiger Umsetzungsplan

Geplant sind 17 StĂŒtzpunkte mit rund 178 TherapieplĂ€tzen fĂŒr 2.300 erwartete mobiREM-FĂ€lle pro Jahr. Die Umsetzung soll in drei Stufen erfolgen: Die erste Stufe startet mit Oktober 2023 und betrifft das LKH Graz II mit dem Standort SĂŒd und dem Facharztzentrum Hörgas fĂŒr den Bezirk Graz-Umgebung und den Norden von Graz, das LKH Weststeiermark fĂŒr die Bezirke Voitsberg und Deutschlandsberg, das LKH SĂŒdsteiermark fĂŒr die Expositur Bad Radkersburg sowie die Geriatrischen Gesundheitszentren und das Krankenhaus der Elisabethinen fĂŒr Graz.

Statements

"Mit ‚mobiREM‘ wird Ă€lteren Menschen eine effektive Rehabilitation in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht. Die Behandlungen werden auf die individuellen BedĂŒrfnisse der Patient*innen zugeschnitten. Das vertraute Umfeld schafft Sicherheit und erleichtert es, z. B. aufgetragene Übungen zwischen den Therapieeinheiten im Alltag umzusetzen – was die Genesungsdauer jedenfalls positiv beeinflusst."

Juliane Bogner-Strauß, GesundheitslandesrĂ€tin

"mobiREM bedeutet eine Win-win-Situation fĂŒr alle. Es verbessert nicht nur die LebensqualitĂ€t unserer Ă€lteren MitbĂŒrgerinnen und MitbĂŒrger, sondern entlastet auch unser Gesundheitssystem. Es ist mehr als nur ein Projekt; es ist eine Investition in die WĂŒrde und SelbstĂ€ndigkeit unserer Bevölkerung."

Hannes Schwarz, SPÖ-Klubobmann

"mobiREM hat als kleines Projekt rund um Dr.in Lisa Klasnic-Mistiloglou begonnen, nun ist es ein wertvolles Angebot fĂŒr alle Steirerinnen und Steirer“, zeigt sich Josef Harb, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses in der Steiermark, der das Projekt von Anfang an mitbegleitet hat, erfreut. „Mit mobiREM sind wir auf dem richtigen Weg und reagieren auf den demographisch bedingten Bedarf zusĂ€tzlicher geriatrischer Versorgungsangebote. So können wir rasch und flexibel mit ambulanten bzw. mobilen Angebote vor Ort dafĂŒr sorgen, dass die Menschen anstatt stationĂ€rem Aufenthalt wieder weitgehend selbststĂ€ndig in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Das ist moderne, bedarfsgerechte Versorgung."

Josef Harb, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in der Steiermark

"Basis fĂŒr die Gesundheitsplanung sind der Steirische Gesundheitsplan 2035 und der Regionale Strukturplan Gesundheit, die laufend an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch demografische VerĂ€nderungen und eine möglichst hohe LebensqualitĂ€t im Alter. mobiREM ist dazu eine wichtige Maßnahme, fĂŒr die der Gesundheitsfonds nun gemeinsam mit der ÖGK die steiermarkweite Ausrollung finanziert. "

Michael Koren, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Gesundheitsfonds

"Wir freuen uns, dass wir dieses erfolgreiche Pilotprojekt nun Steiermark-weit etablieren können. mobiREM zielt darauf ab, die SelbstĂ€ndigkeit und den Verbleib der Patient*innen in den eigenen vier WĂ€nden zu ermöglichen und kann dadurch auch den stationĂ€ren Bereich in den SpitĂ€lern entlasten. Ein großer Dank geht an das Team in Hörgas, welches die grundlegende Pionierarbeit geleistet hat."

Gerhard Stark, KAGes-Vorstandsvorsitzender

"Mit mobiREM können wir Hilfe auf direktem Wege dorthin bringen, wo sie benötigt wird und gleichzeitig ambulante und stationĂ€re Einrichtungen entlasten. Multiprofessionelle Teams kommen zu den Patient*innen nach Hause und nutzen die gewohnte Umgebung als Trainingsfeld. Dies hat den Vorteil, dass Patient*innen das gewohnte Umfeld nicht verlassen mĂŒssen und unkompliziert wichtige Alltagskompetenzen dort trainieren und wiedererlangen können."

Gerald Geyer, Ärztlicher Direktor Krankenhaus der Elisabethinen

"Mit dem Modell mobiREM können stationĂ€re Krankenhausaufenthalte zur Remobilisation chronisch kranker und geriatrischer Patient*innen vermieden werden. Dies bedeutet fĂŒr die Patient*innen mehr Komfort und eine optimal alltagsrelevante Therapie, um im eigenen hĂ€uslichen Umfeld wieder mobil und selbstĂ€ndig werden zu können. Das mobiREM-Team der Albert-Schweitzer-Klinik freut sich, Patient*innen in dieser neuen Versorgungsform bei der Erlangung bestmöglicher, MobilitĂ€t, SelbstĂ€ndigkeit und LebensqualitĂ€t professionell unterstĂŒtzen zu können."

Walter Schippinger, Ärztlicher Leiter Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
RĂŒckfragehinweis fĂŒr Presseanfragen

Mag. Daniela Orthaber
Unternehmenskommunikation

Tel.: +43 (0)316 340-5418
Mobil: +43 (0)664 61 12 999

Weitere Informationen finden Sie auf der mobiREM-Webseite: www.mobirem.at